Liebe Freunde, Unterstützer und Begleiter des Jugendwerks

Unsere Arbeit, Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenslagen zu unterstützen, erfordert finanzielle Ressourcen. Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie es uns, individuelle Betreuung, therapeutische Unterstützung, Bildungsangebote und vielfältige Freizeitaktivitäten anzubieten.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Falls Sie die Arbeit des Jugendwerks durch eine Spende unterstützen möchten, nutzen Sie bitte folgende Bankverbindung für Ihre Überweisung:

Bank für Kirche und Caritas eG
IBAN: DE82 4726 0307 0013 3735 00

Wenn Sie uns Ihre Anschrift mitteilen, erhalten Sie umgehend eine vom Finanzamt anerkannte Spendenbestätigung.

Schließen
Spenden für das Jugendwerk Rietberg Spenden

Angebote &
Themen

Die Einrichtung im Überblick

Entdecken Sie jetzt unsere breite Palette an Unterstützungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenslagen und erhalten Sie einen umfassenden Überblick über unsere vielfältigen Themen und Angebote im Jugendwerk Rietberg.

Stationäre Angebote

Ganzheitliche und maßgeschneiderte Unterstützung für junge Menschen und ihre Familien in der stationären Jugendhilfe

Teilstationäre Angebote

Gezielte Unterstützung durch Tagesgruppen: Teilstationäre Jugendhilfe fördert individuelle Entwicklung und Problembewältigung junger Menschen

Ambulante Angebote

Der Fokus aller Angebote der Ambulanten Hilfen liegt auf der Stärkung und Aktivierung der Ressourcen und individuellen Fähigkeiten jedes Einzelnen

Erweiterte Angebote

Ganzheitlich ausgerichtete Unterstützungen durch ein integriertes Netzwerk von Jugendhilfeangeboten

Themen im Überblick

Schutzkonzept

Beschwerdestelle für Kinder und Jugendliche

Partizipation

Freizeitangebote

Fortbildungsangebote und Arbeitskreise

Wirkfaktoren in der Erziehungshilfe

In den Hilfen zur Erziehung findet sich eine Vielfalt von methodischen Ausrichtungen. Nicht alle sind jedoch in Bezug auf ihre Wirksamkeit überprüft sind.

Im Jugendwerk Rietberg ist die fachliche Ausrichtung aller Bereiche auf die evaluierten Wirkfaktoren in Anlehnung an die Forschungsergebnisse von Macsenaere et al. (Handbuch Hilfen zur Erziehung, 2014), insbesondere der Evaluation Erzieherischer Hilfen (EVAS) ausgerichtet.

Bedeutsame Dimensionen, die im Kontext von Wirkung Berücksichtigung finden sollten, sind:

  • die nachweisbare (Aus-)Wirkung der Hilfe (der Effekt), z. B. das Erreichen der Ziele
  • die subjektive Wirkung, z. B. die persönliche Zufriedenheit mit dem Hilfeprozess, die von den Klient:innen selbst geäußert wird
  • die mittelbare Wirkung auf die Gesellschaft bzw. Umwelt, z. B. volkswirtschaftliche Effekte (Outcome).

Da folglich die Wirkungen pädagogischen Handelns nicht unmittelbar beobachtbar sind, bedarf es zunächst messbarer Indikatoren, deren Leitfrage lautet: Woran merken Kinder und Jugendliche, ihre Familien und deren Helfersysteme, dass die erzieherische Hilfe wirksam ist/war?

Die Wirkungsindikatoren sind von den Hilfeplanzielen zu differenzieren. Sie grenzen sich durch nachhaltige Effekte ab, die außerhalb der expliziten Formulierung im Hilfeplan Gültigkeit beanspruchen und die durch die bisher vorliegenden Wirkungsstudien abgesichert sind.

Die Erziehungshilfen setzen sich aus einer Reihe spezifischer Hilfearten zusammen. Jede dieser Hilfen kann wiederum auf spezifische Wirkfaktoren zurückgreifen. Darüber hinaus gibt es jedoch auch Faktoren, die nicht nur für eine einzelne Hilfeart, sondern für das gesamte Spektrum der Erziehungshilfe die Erfolgswahrscheinlichkeit erhöhen. Diese werden im Folgendem kurz vorgestellt:

Passung bedeutet, dass die Unterstützungsangebote und Hilfsstrukturen gut zur Situation und den Bedürfnissen passen. Es geht darum sicherzustellen, dass es keine großen Unterschiede oder Brüche zwischen den Lebensumständen der jungen Menschen und ihrer Familie gibt.

Eine gute Passung bedeutet auch, dass die angebotene Unterstützung auf die individuelle Geschichte und den Hintergrund der Kinder und Jugendlichen abgestimmt ist. Es geht darum, die Strukturen und das Personal anzubieten, die für die Betroffenen und seine Familie geeignet sind.

Wenn Kinder, Jugendliche und ihre Familien sowie die unterstützenden Personen sich gegenseitig annehmen und akzeptieren, kann man sagen, dass eine gute Passung erreicht wurde.

Das Alter der Kinder und Jugendlichen beeinflusst die Erfolgsaussichten einer Hilfeleistung positiv, wenn frühzeitig auf einen Hilfebedarf reagiert wird. Folglich ist es wichtig, Angebote zu gestalten, von denen Kinder jungen Alters unmittelbar profitieren können, statt zu warten, bis Auffälligkeiten/Schwierigkeiten zunehmen. Je mehr Unterstützung bereits in Anspruch genommen wurde, desto schwerer wird es, sich auf neue Hilfen einzulassen und Veränderungen anzunehmen. Es ist wichtig, den Grund für die Unterbringung in einer Kinder- und Jugendeinrichtung nachvollziehen zu können. Personen, die die Gründe der angebotenen Hilfe verstehen, bewerten alle Qualitätsmerkmale und ihre gesamte Erfahrung positiver.

Indikationen beziehen sich auf die Anzeichen, Symptome oder Probleme, die eine bestimmte Intervention oder Unterstützung erforderlich machen. Es geht darum, die passenden Maßnahmen zu identifizieren, die den Bedürfnissen und Zielen der betreffenden Person entsprechen. Eine genaue Indikation hilft dabei, gezielt und effektiv Hilfe zu leisten.

Die sozialpädagogische Diagnostik spielt eine entscheidende Rolle bei der Erfassung und Bewertung der individuellen Bedürfnisse der betreffenden Personen. Durch den Einsatz von Diagnosetabellen wird die Zuweisungsqualität verbessert, da sie einen strukturierten Rahmen bieten, um relevante Informationen systematisch zu erfassen und zu analysieren, was zu einer passgenaueren Unterstützung und Förderung führt.

Die Verwendung von Diagnosetabellen in der sozialpädagogischen Eingangsdiagnostik erhöht die Objektivität und Vergleichbarkeit der Ergebnisse. Fachkräfte können anhand der standardisierten Erfassung von Informationen den Unterstützungsbedarf besser einschätzen und die erforderlichen Ressourcen für eine erfolgreiche Intervention identifizieren. Dadurch verbessert sich die Qualität der Zuweisungen und ermöglicht eine effektive Hilfeplanung.

Durch die Implementierung geeigneter Strukturen im Jugendamt hat sich das Case Management als effektives Instrument erwiesen, um wirksame Unterstützung zu gewährleisten und komplexen Bedarfssituationen adäquat begegnen zu können. Sowohl Eltern, junge Menschen als auch Leistungserbringer äußern durchweg eine erheblich gesteigerte Zufriedenheit in sämtlichen untersuchten Bereichen im Vergleich zur Gruppe ohne Case Management.

Die ressourcenorientierte Hilfeplanung ist ein wichtiger Ansatz in der Sozialarbeit, der bei der Unterstützung von Menschen in schwierigen Lebenssituationen eingesetzt wird. Im Gegensatz zu rein problemorientierten Ansätzen liegt der Fokus hier auf den vorhandenen Stärken und Ressourcen der betroffenen Personen. Die ressourcenorientierte Hilfeplanung sollte nicht als vorübergehender Trend betrachtet werden, sondern als nachhaltiger Ansatz, der langfristig wirksam ist. Sie hat eine große Bedeutung sowohl bei der Erstellung von individuellen Hilfeplänen als auch bei der praktischen Umsetzung der Hilfe.

Partizipation ist eine angemessene Form der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, die das Ziel verfolgt, stets ein Höchstmaß an Kooperation zu gewährleisten. Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche positive Erfahrungen der Beteiligung machen, um ihre psychische Entwicklung zu fördern. Dabei sollten sie die Möglichkeit haben, ihre Umwelt positiv zu beeinflussen, um ein Gefühl der Selbstwirksamkeit zu entwickeln. Dies hilft ihnen, ihr Selbstwertgefühl wiederzuerlangen und zu lernen, nicht aufzugeben. Wenn sowohl das Kind als auch sein Umfeld aktiv an der Erreichung der Hilfeziele mitwirken, ist dies einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren für die Unterstützung. Es reicht jedoch nicht aus, nur nach den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen und ihrer Familien zu fragen. Es ist auch nicht ausreichend, diese Fragen nur während der Hilfeplanung zu stellen und zu erwarten, dass die Beteiligten sich bereits angemessen äußern und einbringen können. Stattdessen erfordert es eine Reihe von fachlichen Kommunikations-, Beratungs- und Beurteilungsfähigkeiten, um bei den Adressaten, insbesondere bei den Kindern und Jugendlichen, über längere Zeiträume hinweg ein echtes Gefühl der Beteiligung zu erzeugen. Die einfache Frage an ein Kind: „Was möchtest du denn?“, reicht nicht aus, um echte Partizipation zu erreichen.

Kooperation bezieht sich auf die Zusammenarbeit zwischen jungen Menschen und denjenigen, die ihnen Unterstützung anbieten. Diese Zusammenarbeit ist entscheidend für den Erfolg. Eine gute Übereinstimmung und eine funktionierende Beteiligung tragen besonders dazu bei.

Die Dauer der Unterstützung ist ein wichtiger Faktor für den Erfolg der Hilfe. Untersuchungen haben gezeigt, dass es einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Dauer der Hilfe und deren Effektivität gibt. Eine längere Unterstützungszeit hat positive Auswirkungen auf die persönliche Entwicklung, die Dynamik in der Familie, die soziale Integration und die subjektive Zufriedenheit. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass in den ersten Jahren der Hilfe in der Regel keine sofortigen spürbaren Veränderungen eintreten. Dies kann auf verschiedene Gründe zurückzuführen sein, wie beispielsweise hohe Abbruchraten in diesem Zeitraum oder potenzielle Traumatisierung aufgrund der Trennung von Eltern und Kind in stationären Unterstützungsmaßnahmen.

Bei der Elternarbeit handelt es sich um eine besondere Form der Unterstützung, die im Rahmen von Hilfen zur Erziehung durchgeführt wird. Eine Sonderauswertung namens EVAS, basierend auf 16.785 abgeschlossenen Hilfen zur Erziehung aus dem Jahr 2011, hat gezeigt, dass in 74% dieser Hilfen Elternarbeit durchgeführt wurde. Es stellte sich heraus, dass die Hilfen, bei denen Elternarbeit stattfand, in allen untersuchten Bereichen deutlich erfolgreicher waren als Hilfen ohne Elternarbeit.

Die Erfolge lassen sich durch zwei zentrale Faktoren erklären: Zum einen hatten Hilfen mit Elternarbeit ein signifikant geringeres Risiko, vorzeitig abgebrochen zu werden. Zum anderen förderte die Elternarbeit in außerordentlichem Maße die Zusammenarbeit zwischen den betroffenen jungen Menschen und insbesondere ihren Eltern.