WirkJuBe (Wirkfaktoren in der Jugend- und Behindertenhilfe)

Das Jugendwerk Rietberg nimmt teil am deutschlandweiten Forschungsprojekt WirkJuBe

Das IKJ (Institut für Kinder- und Jugendhilfe gGmbH) in Mainz nimmt mit dem Projekt WirkJuBe-Hilfeplanung die Hilfeplanung als bedeutsamen Wirkfaktor in der Erziehungshilfe in den Fokus. Ziel ist es,

  • für öffentliche und freie Träger ein wissenschaftlich abgesichertes und alltagstaugliches Instrument zur Wirkungsbestimmung zu erhalten;
  • den teilnehmenden Trägern frühzeitig eine Grundlage für die in der SGB VIII-Novellierung geforderte Qualifizierung der Hilfeplanung zu liefern;
  • neben der Hilfeplanung weitere zentrale Wirkfaktoren wie Zuweisungsqualität, Partizipation und Personalausstattung in den Blick zu nehmen;
  • beteiligten Trägern eine Basis für eine wirkungsorientierte Qualitätsentwicklung an die Hand zu geben.

Hier erfahren Sie mehr zu dem Forschungsprojekt „WirkJuBe“

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Projektablauf

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Worum geht es?

Individuelle Fähigkeiten und Potenziale

  • Gesundheit
  • Bildung
  • Soziale Kompetenzen
  • Materielle Ausstattung
  • usw.

Gesellschaftliche Rahmenbedingungen

  • Soziale, ökonomische und politische Chancen
  • Sozialer Schutz
  • Ökologische Sicherheit

Gelingendes Leben / selbstbestimmte Lebensführung

Die Methode der Wirkungsmessung wurde vom Institut für Kinder- und Jugendhilfe (IKJ) in enger Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern aus der Praxis entwickelt und lehnt an den Capability Approach nach Sen und Nussbaum an. Bei diesem nicht-normativen und ressourcenorientierten Ansatz werden die Grundbefähigungen und Verwirklichungschancen der Hilfeadressaten in den Blick genommen. Für die Verwirklichungschancen sowie die selbstbestimmte Lebensführung spielen sowohl die individuellen Potenziale als auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen eine Rolle, wie nachfolgende Abbildung veranschaulicht.

Die Wirkungsbestimmung wird auf Einzelfallebene in Form einer Veränderungsmessung der Einschätzungen zu den Lebenssituationen bei Beginn, im Verlauf und am Ende der Hilfe vorgenommen. Damit wird unmittelbar auf die Ergebnisqualität der Hilfeprozesse abgezielt. Durch die prospektive (begleitende) Erhebung können Beurteilungsverzerrungen vermieden werden. Ergänzend werden im Projekt WirkJuBe zentrale Struktur- und Prozessaspekte seitens der Institutionen erfasst, so z. B. zur Personalquantität und –qualität, Hilfeplanung und Partizipation.

Zur Wirkungsbestimmung werden die nachfolgenden konkreten Dimensionen abgefragt

… zum jungen Mensch:

1. Körperliche und psychische Integrität / Gesundheit (z. B. sich wohl fühlen und ausgeglichene Stimmung haben)

2. Lernen und Leistung, Bildung, geistige Fähigkeiten (z. B. Lernen und Noten in Schule oder Ausbildung)

3. Fähigkeiten zur Bewältigung und Schutzfaktoren (Resilienz) (z. B. gut mit belastenden Situationen und Stress umgehen können)

4. Soziale Fähigkeiten (z. B. gute Freundschaften und Beziehungen haben)

5. Freizeitaktivitäten und -kompetenzen (z. B. Aktivitäten und Hobbys)

6. Eigenständigkeit (Autonomie) und Teilhabe (z. B. Dinge selbständig machen und mitentscheiden können)

7. Werte / Ethik (z. B. Toleranz, Solidarität, Gleichberechtigung, keine Gleichgültigkeit, ökologische Verbundenheit)

… zu den Eltern:

8. Körperliche und psychische Integrität / Gesundheit (z. B. sich wohlfühlen und ausgeglichene Stimmung haben)

9. Fähigkeiten zur Bewältigung und auf die Eltern bezogene Schutzfaktoren (Resilienz) (z. B. gut mit belastenden Situationen und Stress umgehen können)

10. Erziehungskompetenz (z. B. die Erziehungsaufgaben gut meistern)

… zur Familie:

11. Wohnen und Lebenssituation (z. B. gute Wohnsituation, keine Geldsorgen, keine schwierige Lebenssituation)

12. Zusammenleben / familiäre Beziehungen (z. B. gute Beziehungen, gute Kommunikation, kein Streit)

13. Schutz und Versorgung (z. B. das haben, was man für ein gutes Leben braucht, sich geborgen fühlen und geschützt sein)

… zur Gruppe (bei teil-/stationären Hilfen):

14. Wohnen und Lebenssituation (z. B. gute Wohnsituation, keine Geldsorgen, keine schwierige Lebenssituation)

15. Zusammenleben / familiäre Beziehungen (z. B. gute Beziehungen, gute Kommunikation, kein Streit)

16. Schutz und Versorgung (z. B. das haben, was man für ein gutes Leben braucht, sich geborgen fühlen und geschützt sein)

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